Home » Wohnen » Wände » Welchen Putz für Innen bei Altbau?

Welchen Putz für Innen bei Altbau?

Inhaltsverzeichnis

Altbauten besitzen einen einzigartigen Charme – geprägt von historischen Materialien, besonderen Raumhöhen und oft jahrzehntealtem Mauerwerk. Die Sanierung solcher Gebäude stellt jedoch besondere Anforderungen, insbesondere wenn es um den Innenputz geht. Die Wahl des richtigen Putzes ist essenziell, um Schäden durch Feuchtigkeit zu vermeiden, eine passende Wärmedämmung zu erzielen und die gewünschte Wandgestaltung umzusetzen. Doch welchen Putz für innen bei Altbau verwenden? Der folgende Ratgeber bietet einen umfassenden Überblick über geeignete Putzarten, ihre Eigenschaften und die wichtigsten Faktoren, die bei einer Altbausanierung im Innenbereich zu beachten sind.

Suchen Sie die optimale Baufinanzierung für Ihre Traumimmobilie?

Baufi24 ist unser exklusiver Partner und bietet Ihnen die optimale Baufinanzierung für Ihre Traumimmobilie.

Bild von Anyzoy studio auf Unsplash

Besonderheiten von Altbauten und Bedeutung des Innenputzes

Altbauten zeichnen sich durch ihre Bauweise mit massiven Ziegel- oder Natursteinmauern, historische Untergründe und oft fehlende oder unzureichende Wärmedämmung aus. Diese Faktoren machen die Auswahl des passenden Innenputzes besonders wichtig. Der Innenputz übernimmt gleich mehrere Funktionen: Er schützt das Mauerwerk, sorgt für ein angenehmes Raumklima durch Feuchtigkeitsregulierung, trägt zur Wärmedämmung bei und ist ein wichtiger Bestandteil der ästhetischen Wandgestaltung.

Im Gegensatz zu Neubauten sind die Wände in Altbauten häufig uneben, rissanfällig und teilweise feucht. Zudem können alte Fugen oder mangelhaft ausgeführte Putze Probleme bereiten. Ein moderner Putzmörtel ist daher oft ungeeignet, wenn er nicht auf den jeweiligen Untergrund abgestimmt ist. Fachmännische Planung und die richtige Ausführung sind entscheidend, um Schäden wie Risse, Schimmel oder Putzablösungen zu vermeiden.

Heute gut beraten,
morgen finanziert.

Baufi24 vermittelt die optimale Baufinanzierung
für Ihre Traumimmobilie – einfach, sicher und kostenlos.

Putzarten im Überblick: Welche eignen sich für Altbauten?

Wer den passenden Putz für die Wände eines Altbaus wählen möchte, sollte zunächst die verschiedenen Putzarten kennen. Die Auswahl reicht von Kalkputzen über Lehmputze bis zu Gips- oder Zementputzen. Jede Art bringt spezifische Eigenschaften mit sich und ist für bestimmte Anwendungsfälle besser oder schlechter geeignet.

Kalkputz:
Kalkputze gehören zu den traditionellen Innenputzen und eignen sich hervorragend für die Sanierung von Altbauten. Sie sind diffusionsoffen, regulieren die Feuchtigkeit und wirken aufgrund ihres hohen pH-Werts schimmelhemmend. Gerade in Innenräumen mit hoher Luftfeuchtigkeit – etwa Küchen oder Bädern – ist Kalkputz eine beliebte Wahl. Zudem passt er gut zu historischen Ziegel- oder Bruchsteinmauern und sorgt für ein angenehmes Raumklima.

Lehmputz:
Lehmputze gelten als besonders umweltfreundlich und eignen sich hervorragend für denkmalgeschützte Gebäude oder Altbauten mit naturbelassenem Charakter. Ihre feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften sind optimal für das Raumklima. Lehm ist jedoch weniger wasserbeständig und sollte daher nicht in stark beanspruchten Bereichen oder auf dauerfeuchten Untergründen verwendet werden. Der Vorteil liegt in der ökologischen Nachhaltigkeit, der einfachen Verarbeitung und der Möglichkeit, gestalterische Strukturen an der Oberfläche zu schaffen.

Gipsputz:
Gipsputze sind sehr feinkörnig und ermöglichen glatte Oberflächen. Sie eignen sich für trockene Innenräume, etwa Wohn- oder Schlafzimmer. Aufgrund ihrer geringen Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit sind sie jedoch ungeeignet für Altbauwände mit Feuchteproblemen oder in Räumen mit erhöhter Luftfeuchtigkeit. Für die Sanierung alter Decken oder zur Vorbereitung glatter Flächen ist Gipsputz trotzdem eine häufig genutzte Lösung – jedoch nur, wenn der Untergrund trocken und tragfähig ist.

Zementputz:
Zementputze sind sehr robust und wasserabweisend, aber gleichzeitig weniger diffusionsoffen. Sie eignen sich daher eher als Außenputz oder für Sockelbereiche als für den großflächigen Innenbereich von Altbauten. In Kombination mit Wärmedämmputzen oder als Unterputz in Feuchträumen kann Zementputz eine Rolle spielen, sollte aber nicht auf Wände aufgetragen werden, die auf Diffusionsfähigkeit angewiesen sind.

Wärmedämmputz:
Speziell für die energetische Sanierung von Gebäuden gibt es Wärmedämmputze. Diese bestehen meist aus leichten Zuschlägen wie Perlite oder Schaumpolystyrol und verbessern den Wärmedämmwert der Wand. Bei ungedämmten Altbauwänden kann dies helfen, Heizkosten zu senken und das Raumklima zu verbessern. Wichtig ist, dass der Dämmputz nicht die Feuchte aus dem Mauerwerk einschließt. Die Kombination mit einer guten Feuchtigkeitsregulierung ist unerlässlich.

Putzaufbau und Schichten: Unterputz, Oberputz und ihre Funktionen

Ein professioneller Putzaufbau besteht in der Regel aus mehreren Schichten, die aufeinander abgestimmt sein müssen. Für Altbauten gilt dies in besonderem Maße, da der Untergrund häufig instabil oder rissanfällig ist.

Grundputz / Unterputz:
Der Unterputz gleicht Unebenheiten im Mauerwerk aus, stabilisiert die Fläche und bildet die Basis für den Oberputz. Je nach Zustand des Mauerwerks können verschiedene Putzmörtelgruppen eingesetzt werden. Wichtig ist eine gute Haftung auf dem Untergrund – in Altbauten empfiehlt sich meist ein mineralischer Grundputz mit hoher Diffusionsfähigkeit.

Oberputz:
Der Oberputz bestimmt die finale Optik der Wand: glatt, strukturiert oder rustikal. Bei der Altbausanierung ist eine strukturierte Oberfläche oft vorteilhaft, da sie leichte Unregelmäßigkeiten im Untergrund kaschiert. Gleichzeitig trägt der Oberputz zur Feuchtigkeitsregulierung bei. Kalk- oder Lehmputze mit strukturierter Oberfläche sind daher häufig erste Wahl.

Eventuell Dämm- oder Armierungsschichten:
Gerade bei der energetischen Sanierung kann eine zusätzliche Dämmschicht sinnvoll sein. Wärmedämmputz kann als Bestandteil des Putzaufbaus helfen, die Wärmeleitfähigkeit der Wand zu verbessern. In Bereichen mit hoher Rissgefahr schützt eine Armierungsschicht mit Gewebeeinlage vor Putzabplatzungen und sorgt für langlebige Stabilität.

Einfluss des Untergrunds: Tragfähigkeit, Feuchtigkeit und Altbestand

Ein häufiger Fehler bei der Wahl des Putzes für innen im Altbau ist die Vernachlässigung des Untergrunds. Altbauten besitzen oft stark saugende Ziegel, ausgewaschene Fugen oder sandende Flächen. Der vorhandene Untergrund muss vor dem Verputzen gründlich überprüft und vorbereitet werden.

Tragfähigkeit prüfen:
Der neue Putz muss dauerhaft am Mauerwerk haften können. Lose Altputze, Farbreste oder alte Tapeten müssen vollständig entfernt werden. Bei bröckelndem Mauerwerk hilft eine Haftbrücke oder Grundierung, die Haftung zu verbessern.

Feuchtigkeit analysieren:
Vor allem bei Außenwänden ist auf aufsteigende oder eindringende Feuchtigkeit zu achten. Wird auf feuchtem Untergrund verputzt, drohen langfristige Schäden wie Putzabplatzungen, Schimmel oder Salzblüten. Nur mit geeigneten, feuchtigkeitsregulierenden Putzarten lässt sich dieses Problem minimieren.

Altbestand respektieren:
Nicht jeder moderne Putz ist mit alten Mauerwerksarten kompatibel. In vielen Fällen empfiehlt sich eine Rückbesinnung auf historische Baustoffe, wie sie schon zur Bauzeit des Hauses verwendet wurden – z. B. Kalkmörtel für Ziegelmauern. Diese Putzarten „arbeiten“ mit dem Mauerwerk mit und vermeiden Spannungsrisse.

Kombination mit moderner Technik: Putz und Wandheizung

In vielen Altbauten werden im Zuge der Sanierung Wandheizungen nachgerüstet – besonders bei schlechter Dämmung oder fehlender Fußbodenheizung. Hierbei ist die Wahl des passenden Putzes besonders relevant. Wandheizsysteme benötigen einen Putz mit guter Wärmeleitfähigkeit, damit die Heizenergie effizient an den Raum abgegeben wird. Kalkputz oder Kalkzementputz sind hierfür gut geeignet, da sie sowohl wärmeleitend als auch feuchtigkeitsregulierend sind. Wichtig ist, dass der Putz keine zu hohe Dämmwirkung besitzt, da dies die Wärmeabgabe der Wandheizung behindern würde. Zudem sollte auf eine gleichmäßige Putzdicke und sorgfältige Verarbeitung geachtet werden, um Spannungsrisse zu vermeiden. Auch hier empfiehlt sich die Absprache mit einem Fachmann, da die Verbindung von historischen Baustoffen und moderner Technik besondere Anforderungen stellt. Richtig kombiniert, kann die Wandheizung im Altbau für ein angenehmes Raumklima sorgen – ohne den Charakter des Gebäudes zu beeinträchtigen.

Gestaltung, Struktur und Oberflächenoptik bei Innenwänden

Ein weiterer entscheidender Punkt bei der Auswahl des Putzes ist die gewünschte Gestaltung der Wand. Der Innenputz beeinflusst das Raumgefühl maßgeblich – durch Farbe, Struktur, Lichtreflexion und Materialwirkung.

Strukturierte Oberflächen:
In Altbauten harmonieren grob strukturierte Oberflächen oft besser mit der historischen Architektur. Kratzputz, Filzputz oder Spritzputz verleihen den Wänden eine lebendige Optik, kaschieren Unregelmäßigkeiten und unterstreichen den Charakter des Gebäudes.

Glatt gespachtelte Flächen:
Für ein modernes Erscheinungsbild oder als Untergrund für Tapeten, Farben oder Wandverkleidungen können glatte Putzoberflächen sinnvoll sein. Wichtig ist hierbei eine sorgfältige Verarbeitung in mehreren Schritten, um keine Unebenheiten sichtbar zu lassen.

Kombination mit Gestaltungselementen:
Innenputz lässt sich auch mit Stuckelementen, Wandnischen oder farblichen Akzenten kombinieren. Gerade in der Altbausanierung können durch den gezielten Einsatz gestalterischer Mittel originale Elemente erhalten und gleichzeitig neu interpretiert werden.

Tipps vom Fachmann zur Auswahl und Ausführung des Innenputzes

Die Wahl des geeigneten Innenputzes in Altbauten sollte nie pauschal erfolgen, sondern immer auf das jeweilige Gebäude abgestimmt werden. Ein Fachmann kann durch eine Analyse des Mauerwerks, eine Feuchtemessung und die Beurteilung der Untergründe wertvolle Informationen liefern.

Putzmörtelgruppen beachten:
Je nach Einsatzzweck und Putzart sind Putzmörtel in verschiedene Gruppen eingeteilt (z. B. GP, LP, MP). Diese definieren die Festigkeit, Wasserdampfdurchlässigkeit und Verarbeitung. Bei Altbauten empfiehlt sich in vielen Fällen die Verwendung mineralischer Putze aus der Gruppe GP (Kalk- oder Kalkzementputz).

Schichtdicken einhalten:
Zu dick aufgetragener Putz kann zu Spannungen und späteren Rissen führen. Als Faustregel gilt: Der Unterputz sollte nicht dicker als 20 mm, der Oberputz nicht dicker als 5–10 mm aufgetragen werden. Bei Bedarf kann in mehreren Lagen gearbeitet werden.

Verarbeitung in mehreren Schritten:
Der Putzauftrag erfolgt in der Regel in mehreren Schritten – vom Grundieren, über den Unterputz, bis hin zur Endgestaltung. Zwischen den Schritten müssen Trocknungszeiten beachtet werden. Wichtig ist auch die richtige Verarbeitungstemperatur und das Vermeiden von Zugluft und direkter Sonneneinstrahlung.

Zusammenfassung: Welchen Putz für Innen bei Altbau wählen?

Die Entscheidung für den richtigen Innenputz im Altbau hängt von vielen Faktoren ab: dem Zustand des Mauerwerks, der Feuchtigkeitsbelastung, der gewünschten Optik und dem Ziel der Sanierung. Kalk- und Lehmputze sind aufgrund ihrer feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften und Diffusionsoffenheit besonders geeignet.

Gips- und Zementputze sollten nur gezielt und auf passenden Untergründen verwendet werden. Wärmedämmputze können helfen, Heizkosten zu senken und das Raumklima zu verbessern, müssen aber sorgfältig geplant werden. Eine gründliche Vorbereitung des Untergrunds und eine fachgerechte Ausführung sind ebenso entscheidend wie die Wahl des Materials selbst.

Altbauten stellen durch ihre besondere Bausubstanz hohe Anforderungen – doch mit dem richtigen Putz lässt sich ihre Substanz dauerhaft schützen, erhalten und gleichzeitig ein behagliches Wohnklima schaffen. Der Artikel bietet einen Überblick über die besten Putzarten für Innenwände im Altbau und zeigt, worauf bei der Auswahl und Verarbeitung zu achten ist.

Hi ich bin Tomke Schwede, eigentlich bin ich Online-Marketer mit Leib und Seele. Mit meinem eigenen Hausbau aber, habe ich mich dazu entschlossen diesen Blog hier aufzubauen. In dieser Zeit habe ich es gelernt, Bauherr zu sein zu lieben. Nun kann ich meine beiden Leidenschaften verbinden und unterstütze Bauherren und werdende Bauherren dabei erfolgreich zum eigenen Haus zu kommen. Ich teile dabei mein Wissen, welches ich mir durch echte eigene Erfahrungen und sehr viel Recherche aufgebaut habe.

Heute gut beraten,
morgen finanziert.

Baufi24 vermittelt die optimale Baufinanzierung
für Ihre Traumimmobilie – einfach, sicher und kostenlos.

Suchen Sie die optimale Baufinanzierung für Ihre Traumimmobilie?

Baufi24 ist unser exklusiver Partner und bietet Ihnen die optimale Baufinanzierung für Ihre Traumimmobilie.