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Ytong entsorgen – so klappt die fachgerechte Entsorgung von Porenbeton

Inhaltsverzeichnis

Wer ein Eigenheim baut oder saniert, steht früher oder später vor Bergen von Baumaterialien und Abfällen. Besonders beliebt im Mauerwerksbau sind Ytong-Steine, da sie leicht zu verarbeiten sind und hervorragend dämmen. Doch sobald Verschnitt oder Abbruchmaterial anfällt, entstehen oft Unsicherheiten: Gehört der weiße Stein in den normalen Bauschutt oder ist eine gesonderte Entsorgung notwendig? Die falsche Zuordnung auf der Baustelle kann schnell zu unnötig hohen Kosten führen, da Porenbeton den Recyclingprozess von Ziegel und Beton stört.

In diesem Beitrag erhalten Bauherren alle wichtigen Informationen zur korrekten Trennung, den passenden Containern und den zu erwartenden Preisen für die Entsorgung von Porenbeton.

Was ist Ytong? Materialkunde für die Entsorgung

Der Begriff Ytong ist im allgemeinen Sprachgebrauch oft synonym für das charakteristische weiße Mauerwerk, doch handelt es sich hierbei technisch um einen geschützten Markennamen des Herstellers Xella. Die korrekte fachliche Bezeichnung für das Material lautet Porenbeton, früher und umgangssprachlich oft auch als Gasbeton bekannt.

Für die korrekte Entsorgung ist das Verständnis der Zusammensetzung wichtig, da sich dieser Baustoff chemisch und physikalisch grundlegend von herkömmlichem Beton unterscheidet.

Während normaler Schwerbeton aus Zement, Wasser und einer schweren Gesteinskörnung wie Kies besteht, fehlt diese grobe Komponente beim Porenbeton völlig. Die Basis bilden fein gemahlener quarzhaltiger Sand, Kalk, Zement und Wasser. Durch den Zusatz von Aluminiumpulver als Treibmittel entstehen während der Produktion Millionen kleiner Luftporen.

Diese Struktur sorgt für das geringe Gewicht und die hohe Wärmedämmung. Genau diese Eigenschaften machen das Material ideal für den Einsatz im energieeffizienten Mauerwerksbau und erklären die weite Verbreitung in der Bauwirtschaft.

Gleichzeitig sorgt die fehlende Gesteinskörnung und der Sulfatgehalt dafür, dass Ytong im Recyclingprozess anders behandelt werden muss als klassischer Bauschutt.

Warum Ytong nicht in den regulären Bauschutt-Container darf

Auf vielen Baustellen herrscht der Irrglaube, dass alle mineralischen Materialien gemeinsam in einen Container geworfen werden dürfen. Bei Ytong und anderen Porenbetonarten gilt jedoch eine strikte Regel: Sie dürfen nicht mit normalem Bauschutt vermischt werden. Der Grund liegt in der chemischen Zusammensetzung und der Dichte.

  • Ytongsteinen haben einen hohen Sulfatgehalt. Würden diese Ytong Abfällen zusammen mit Ziegeln oder Beton recycelt und später beispielsweise im Straßenbau als Unterbau verwendet, könnten die Sulfate durch Regenwasser ausgewaschen werden und ins Grundwasser gelangen.
  • Zusätzlich stört die weiche, poröse Struktur des Gasbetons die Aufbereitungsanlagen, die auf harte Materialien ausgelegt sind.

Die Folge einer Missachtung dieser Trennung ist für den Bauherren meist finanziell schmerzhaft. Enthält ein Bauschuttcontainer auch nur geringe Mengen an Porenbeton, muss der gesamte Inhalt oft als „Baumischabfall“ deklariert werden. Die Preise für die Entsorgung von Baumischabfall liegen deutlich höher als die für reinen Bauschutt, da eine aufwendige Nachsortierung in der Deponie erforderlich wird.

Nichts ist auf der Baustelle ärgerlicher als vermeidbare Mehrkosten durch falsche Mülltrennung. Daher empfiehlt sich eine genaue Prüfung der Reste vor dem Einwurf.

Ein einfacher Tipp zur Unterscheidung hilft im Zweifel: Aufgrund der Lufteinschlüsse ist Porenbeton deutlich leichter als Beton oder Kalksandstein und schwimmt sogar kurzzeitig auf Wasser, während klassischer Bauschutt sofort untergeht. Diese physikalische Eigenschaft macht die Trennung bereits vor Ort einfach überprüfbar.

Hier ist das Kapitel zu den verschiedenen Entsorgungswegen, unterteilt nach Mengenaufkommen, um dem Leser eine klare Orientierung zu geben.

Ytong-Entsorgung: Diese Optionen gibt es

Die Wahl des richtigen Entsorgungsweges hängt maßgeblich vom Volumen der anfallenden Ytong Abfälle ab. Während bei kleinen Renovierungsarbeiten oft nur wenige Eimer Bruch anfallen, produzieren Neubauprojekte oder der Abriss von Wänden schnell mehrere Kubikmeter Material. Für jede Menge gibt es passende Möglichkeiten und Konzepte für die Entsorgung von Ytong.

Kleine Mengen: Der Weg zum Wertstoffhof

Für private Bauherren, die lediglich eine einzelne Wand entfernen oder Renovierungsreste entsorgen müssen, ist der örtliche Wertstoffhof der Gemeinde oder der Region meist die erste Anlaufstelle. Viele kommunale Annahmestellen akzeptieren Kleinmengen von Porenbeton (oft bis zu 0,5 oder 1 Kubikmeter) gegen eine geringe Gebühr oder sogar kostenlos.

Da die Annahmekriterien jedoch regional stark variieren, ist es ratsam, vorab online oder telefonisch Fragen zur Annahme von Gasbeton zu klären. Wichtig ist hierbei die sortenreine Anlieferung: Anhaftungen von Putz, Fliesen oder Tapeten können dazu führen, dass das Material als Restmüll oder Baumischabfall eingestuft wird, was die Kosten erhöht.

Mittlere Mengen: Big Bags und Ytong Bags

Für Mengen, die den Kofferraum sprengen, aber noch keinen ganzen Container füllen, bieten sich sogenannte Big Bags an. Diese reißfesten Gewebesäcke fassen meist ca. einen Kubikmeter Inhalt. Viele Baustoffhändler und Hersteller bieten spezielle Rücknahmesysteme an.

Ein bekanntes Konzept sind die Bags der Marke Xella. Diese können im Fachhandel erworben und nach der Befüllung zur Abholung angemeldet werden. Solche Lösungen sind ideal für Baustellen mit begrenztem Platzangebot, wo kein großer Stellplatz für Mulden zur Verfügung steht.

Große Mengen: Der Containerdienst

Bei umfangreichen Abbrucharbeiten oder dem Bau eines Hauses ist die Bestellung eines Containers oft unumgänglich. Hierbei muss explizit ein Container für „Gips- und Porenbeton“ oder reinem Ytong bestellt werden. Eine Vermischung mit Bauschutt muss, wie zuvor erläutert, unbedingt vermieden werden.

Heutzutage lassen sich diese Container bequem über einen Online Shop der regionalen Entsorger mieten. Die Preise beinhalten in der Regel die Lieferung, eine gewisse Standzeit (Miete) und die anschließende Abholung samt fachgerechter Entsorgung.

Bauherren sollten bei der Bestellung genau auf die Füllhöhe und das zulässige Gesamtgewicht achten, da nasser Porenbeton schwerer sein kann als trockenes Material.

Hersteller-Rücknahme für Verschnitt

Eine Besonderheit in der Bauwirtschaft ist die direkte Rücknahme durch die Hersteller. Werden auf einer Baustelle neue Ytong-Steine verarbeitet, fallen oft saubere Verschnittreste an. Für diese sortenreinen Reste bieten Produzenten oft eigene Rückführungslogistiken an.

Diese Idee dient der direkten Wiederverwertung der Ressourcen in den Werken. So wird das Recycling umgangen und die Umwelt nachhaltig geschont. Die Bedingungen hierfür – etwa die Nutzung spezieller Säcke und die absolute Sortenreinheit – müssen jedoch strikt eingehalten werden.

Kostenfaktoren und Preisgestaltung: So teuer wird die Entsorgung von Ytong

Die Entsorgungskosten für Porenbeton sind variabel und hängen von mehreren Faktoren ab. Ein entscheidender Punkt ist die Region, da Deponiegebühren lokal stark schwanken. Daneben ist die Reinheit relevant. Grundsätzlich ist die Entsorgung von Ytong teurer als die von reinem Bauschutt, aber deutlich günstiger als die Abgabe von gemischtem Bauabfall. Eine saubere Trennung ist der effektivste Hebel, um das Budget zu schonen.

Die Preise werden meist pro Tonne oder pauschal pro Container berechnet. Beispielwerte für gängige 5-7 m³ Container sind:

  1. Reiner Ytong/Porenbeton: Für einen reinen Ytong-Container müssen Bauherren oft mit 350 bis 600 Euro rechnen. Der Preis pro Tonne liegt häufig bei ca. 90 bis 120 Euro.
  2. Baumischabfall: Für Baumischabfall werden in Deutschland aktuell oft zwischen 150 und 300 Euro pro Tonne fällig. Gerät Ytong in den normalen Bauschutt, explodieren die Preise der Entsorgung auf oft 600 bis über 800 Euro pro Container, da der Inhalt aufwendig sortiert werden muss.

Ein weiterer Kostenfaktor ist das Gewicht: Da Porenbeton viel Wasser saugt, sollte er vor Regen geschützt gelagert werden. Ein nasser Ytong Stein wiegt deutlich mehr als ein trockener – bei einer Abrechnung nach Gewicht zahlt man hier für das Regenwasser mit.

Fazit: Kluge Trennung schont Budget und Umwelt

Die fachgerechte Entsorgung von Porenbeton erfordert Disziplin bei der Mülltrennung auf der Baustelle. Während klassischer Bauschutt günstig entsorgt werden kann, treiben falsch sortierte Ytong-Abfälle die Kosten durch die Deklarierung als Baumischabfall unnötig in die Höhe. Ob über Wertstoffhof, Big Bag oder Containerdienst – entscheidend ist die sortenreine Sammlung.

Wer das Material trocken lagert und die spezifischen Rücknahmesysteme der Hersteller nutzt, vermeidet teure Fehler. So bleibt nicht nur das Baubudget im Rahmen, sondern auch wertvolle Ressourcen werden effizient dem Recyclingkreislauf zugeführt.

Hi ich bin Tomke Schwede, eigentlich bin ich Online-Marketer mit Leib und Seele. Mit meinem eigenen Hausbau aber, habe ich mich dazu entschlossen diesen Blog hier aufzubauen. In dieser Zeit habe ich es gelernt, Bauherr zu sein zu lieben. Nun kann ich meine beiden Leidenschaften verbinden und unterstütze Bauherren und werdende Bauherren dabei erfolgreich zum eigenen Haus zu kommen. Ich teile dabei mein Wissen, welches ich mir durch echte eigene Erfahrungen und sehr viel Recherche aufgebaut habe.
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