Die Fassade ist weit mehr als nur die äußere Hülle eines Gebäudes. Sie ist das erste, was ins Auge fällt, ein Aushängeschild des persönlichen Geschmacks und gleichzeitig der schützende Mantel, der das Innere vor den Elementen bewahrt. Im malerischen Chiemgau, wo sich die Architektur harmonisch in die Landschaft einfügen soll, bekommt die Gestaltung der Fassade eine besondere Bedeutung. Hier geht es nicht nur um einen neuen Anstrich, sondern um ein stimmiges Gesamtkonzept, das Tradition und Moderne in Einklang bringt. Wer könnte darüber besser Auskunft geben als jemand, der das Handwerk von der Pike auf gelernt hat und täglich mit den Wünschen der Hausbesitzer zu tun hat?

Quelle: Foto von Pexel
Frank Lorenz, Malermeister und Inhaber der Frank Lorenz Maler und Trockenbau GmbH aus Breitbrunn am Chiemsee, kennt die Anforderungen der Region genau. Sein Betrieb steht für eine Philosophie, die handwerkliche Präzision mit einem feinen Gespür für Gestaltung verbindet. Als erfahrener Malerbetrieb in Traunstein, Chieming, Rosenheim und Umgebung hat sein Team unzählige Gebäude verschönert und geschützt. Dabei geht es immer darum, langlebige Werte zu schaffen und Lebensräume zu erhalten. Anstatt nur Farbe aufzutragen, versteht Lorenz sein Handwerk als eine umfassende Dienstleistung, die von der persönlichen Beratung über den Einsatz moderner Techniken bis hin zur pünktlichen und sauberen Umsetzung reicht. Grund genug, mit ihm über die aktuellen Entwicklungen in der Fassadengestaltung zu sprechen.
haus-bau-blog.de: Herr Lorenz, wenn man über Fassadengestaltung spricht, denken die meisten zuerst an die Farbe. Welche Rolle spielen darüber hinaus aber Materialien und Oberflächenstrukturen, um einem Haus heute einen individuellen und modernen Charakter zu verleihen?
Frank Lorenz: Farbe ist das, was man zuerst wahrnimmt – aber Materialien und Oberflächenstrukturen sind das, was man wirklich fühlt. Sie verleihen einer Fassade Tiefe, Charakter und Lebendigkeit. Eine glatte Fläche wirkt ruhig und modern, eine strukturierte Oberfläche spielt mit Licht und Schatten. Die Kombination aus Putz, Holz, Metall oder Stein lässt sich heute sehr fein auf Architektur und Umgebung abstimmen. Erst das Zusammenspiel von Farbe, Material und Struktur macht eine Fassade wirklich individuell.
haus-bau-blog.de: Ihr Betrieb ist tief im Chiemgau verwurzelt. Beobachten Sie hier bestimmte regionale Vorlieben oder Trends? Gibt es einen Unterschied in den Gestaltungswünschen von Kunden aus städtischeren Gegenden wie Rosenheim im Vergleich zu denen, die direkt am See in Orten wie Seebruck oder Bernau leben?
Frank Lorenz: Ja, die Unterschiede sind deutlich spürbar. Rund um den See bevorzugen viele Kunden natürliche Materialien, gedeckte Töne und handwerkliche Oberflächen, die sich harmonisch in die Landschaft einfügen. In Rosenheim oder anderen städtischen Lagen darf es oft etwas mutiger und moderner sein – klarere Linien, kontrastreiche Farbkonzepte oder glattere Strukturen. Trotzdem bleibt der Wunsch nach Authentizität und Qualität überall gleich. Der Chiemgau verbindet Bodenständigkeit mit einem feinen Sinn für Ästhetik.
haus-bau-blog.de: Eine schöne Fassade muss auch funktional sein und das Gebäude schützen. Wie bringen Sie in Ihrer Beratung die ästhetischen Wünsche der Kunden mit den technischen Notwendigkeiten wie Witterungsschutz, Langlebigkeit und vielleicht sogar energetischen Aspekten in Einklang?
Frank Lorenz: Das eine geht ohne das andere nicht. Eine Fassade kann nur dann schön bleiben, wenn sie technisch richtig aufgebaut ist. In der Beratung achte ich deshalb darauf, dass Design und Funktion eine Einheit bilden – etwa bei der Auswahl von Putzsystemen, Dämmung und Beschichtungen. Wir arbeiten mit hochwertigen, geprüften Materialien, die Witterung, Feuchte und UV-Strahlung langfristig standhalten. So entsteht eine Oberfläche, die nicht nur gut aussieht, sondern das Haus nachhaltig schützt.
haus-bau-blog.de: In Ihrer Firmenbeschreibung erwähnen Sie den Einsatz moderner Technik, wie zum Beispiel Airless-Spritzanlagen. Inwiefern eröffnen solche modernen Verfahren neue gestalterische Möglichkeiten bei der Fassadenarbeit, die mit dem klassischen Pinsel- und Rollenauftrag vielleicht nicht umsetzbar wären?
Frank Lorenz: Moderne Spritztechniken ermöglichen eine sehr gleichmäßige, feine Oberfläche, die sich mit Pinsel oder Rolle kaum erzielen lässt. Das ist besonders bei modernen, glatten Fassaden oder bei speziellen Effektbeschichtungen interessant. Außerdem arbeiten wir effizienter und präziser, was bei größeren Objekten ein klarer Vorteil ist. Trotzdem bleibt das handwerkliche Gespür entscheidend – Technik ist für mich ein Werkzeug, kein Ersatz. Sie erweitert den gestalterischen Spielraum, ersetzt aber nie das Auge des Malers.
haus-bau-blog.de: Viele Hausbesitzer haben eine vage Vorstellung, wissen aber nicht, was wirklich zu ihrem Haus passt. Wie sieht Ihr Beratungsprozess konkret aus? Wie führen Sie einen Kunden von der ersten Idee hin zur finalen Entscheidung für die perfekte Fassade?
Frank Lorenz: Am Anfang steht immer das Zuhören. Ich versuche zu verstehen, was der Kunde fühlt, wenn er an sein Haus denkt – nicht nur, welche Farbe er mag. Danach folgen Material- und Farbmuster, Visualisierungen und oft auch Beispiele realisierter Projekte. So entwickelt sich Schritt für Schritt ein klares Bild, das zum Haus, zur Umgebung und zum Stil der Bewohner passt. Am Ende ist es immer eine gemeinsame Entscheidung, die auf Verständnis, Erfahrung und Vertrauen basiert.
haus-bau-blog.de: Zum Abschluss ein kleiner Blick in die Zukunft: Gibt es neue Materialien, Techniken oder Farbtrends am Horizont, von denen Sie glauben, dass sie die Fassadengestaltung in den nächsten Jahren prägen werden?Frank Lorenz: Wir sehen einen klaren Trend zu natürlichen, mineralischen Materialien und langlebigen Oberflächen mit geringer Umweltbelastung. Farbtöne werden wieder etwas ruhiger – erdige, warme und leicht gebrochene Nuancen setzen sich durch. Technisch wird die Verbindung von Farbe und Funktion wichtiger: etwa selbstreinigende oder wärmereflektierende Beschichtungen. Auch digital gestützte Planungsprozesse und Visualisierungen gewinnen an Bedeutung. Insgesamt geht die Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit, Qualität und Bewusstheit in der Gestaltung.



