Home » Wohnen » Technik » Heizung Überdruckventil läuft ständig: Ursachen, Auswirkungen und Lösungen

Heizung Überdruckventil läuft ständig: Ursachen, Auswirkungen und Lösungen

Inhaltsverzeichnis

Wenn bei einer Heizungsanlage das Überdruckventil ständig tropft oder sogar dauerhaft Wasser ablässt, handelt es sich nicht nur um ein ärgerliches Problem, sondern möglicherweise auch um ein sicherheitsrelevantes Thema. Im Alltag vieler Hausbesitzer oder Mieter taucht immer wieder die Frage auf, warum das sogenannte Sicherheitsventil in Betrieb ist, obwohl scheinbar keine Fehlfunktion vorliegt. Besonders häufig tritt dies im Zusammenhang mit dem Warmwasserspeicher (WW-Speicher) auf. Die folgenden Ausführungen beleuchten die häufigsten Gründe für einen dauerhaften Wasserverlust über das Sicherheitsventil (SV), erklären die Zusammenhänge im System und geben Hinweise, wie in einem solchen Fall sinnvoll vorgegangen werden kann – sei es als Laie oder im Austausch mit dem Fachmann im Forum oder beim Installateur.

Suchen Sie die optimale Baufinanzierung für Ihre Traumimmobilie?

Baufi24 ist unser exklusiver Partner und bietet Ihnen die optimale Baufinanzierung für Ihre Traumimmobilie.

Bild von Julian Hochgesang von Unsplash

Funktionsweise und Bedeutung des Sicherheitsventils in Heizungsanlagen

Das Sicherheitsventil ist ein zentrales Element jeder Heizungsanlage. Es schützt das gesamte System vor einem unzulässig hohen Druck, indem es bei einem definierten Ansprechdruck – in der Regel bei 2,5 oder 3 bar – überschüssiges Wasser kontrolliert abführt. Dieser Druckanstieg kann durch verschiedene Ursachen entstehen, etwa durch Aufheizen im Heizkessel, durch ein defektes Ausdehnungsgefäß oder durch Luft im System. Das Ventil wird daher auch als Überdruckventil bezeichnet und ist zwingend notwendig, um den sicheren Betrieb der Heizung dauerhaft zu gewährleisten.

In den meisten Haushalten ist das SV am höchsten Punkt der Heizungsanlage oder in der Nähe des Warmwasserspeichers verbaut. Besonders bei Anlagen von Herstellern wie Viessmann wird das SV häufig mit einem kleinen Ablaufstutzen versehen, an den ein Eimer oder ein Schlauch angeschlossen werden kann. Tritt hier über längere Zeit Wasser aus, sollte dies nicht ignoriert werden – denn dies ist meist ein deutliches Signal, dass etwas im System nicht stimmt.

Heute gut beraten,
morgen finanziert.

Baufi24 vermittelt die optimale Baufinanzierung
für Ihre Traumimmobilie – einfach, sicher und kostenlos.

Ein ständig laufendes Überdruckventil führt nicht nur zu unnötigem Wasserverlust, sondern kann auch mittelfristig zu Schäden am Ventilsitz, an der Dichtung oder an anderen Teilen der Heizungsanlage führen. Wer regelmäßig Wasser nachfüllen muss, läuft zudem Gefahr, zu viel Luft ins System zu bringen, was wiederum die Heizleistung beeinträchtigen kann.

Häufige Ursachen für ein ständig laufendes Überdruckventil

Es gibt einige wiederkehrende Ursachen, die für ein ständig laufendes Überdruckventil verantwortlich sein können.

Defektes oder überlastetes Ausdehnungsgefäß

Eine der häufigsten Ursachen für das beschriebene Problem ist ein nicht mehr korrekt arbeitendes Ausdehnungsgefäß. Dieses Druckausdehnungsgefäß (auch MAG genannt) ist dafür zuständig, das beim Aufheizen entstehende zusätzliche Volumen des Wassers aufzunehmen. Besteht eine Undichtigkeit der Membran im Inneren oder hat sich das Vordruckverhältnis verändert, kann das MAG diese Aufgabe nicht mehr erfüllen – der Druck steigt, das SV öffnet regelmäßig.

Laien können diesen Fall nicht immer eindeutig erkennen, jedoch gibt es Hinweise: Muss häufig Wasser nachgefüllt werden? Steigt der Druck auf über 3 bar beim Aufheizen? Oder sinkt er bei Abkühlung wieder unter 1 bar? Diese Symptome deuten stark auf ein Problem im Bereich des Ausdehnungsgefäßes hin. Ein erfahrener Installateur kann mithilfe eines Manometers den Vordruck des Gefäßes kontrollieren und bei Bedarf nachjustieren oder das Gefäß austauschen.

Verkalkter oder beschädigter Ventilsitz

Ein weiterer häufiger Grund, warum das Sicherheitsventil ständig tropft, liegt im Zustand des Ventils selbst. Kalkablagerungen, Rückstände von Dichtmitteln oder mechanische Schäden können dazu führen, dass das Ventil nicht mehr vollständig schließt. Bereits kleinste Partikel auf der Dichtfläche oder im Ventilsitz verhindern ein korrektes Abdichten. Besonders ältere Anlagen oder Heizsysteme mit hartem Wasser sind davon betroffen.

Hier ist Vorsicht geboten: Ein Laie sollte das SV nicht eigenhändig demontieren oder reinigen. Der Austausch durch den Fachmann ist meist die sicherere Lösung. Einige Mitglieder im Forum berichten zudem, dass das Sicherheitsventil nach einem unsachgemäßen Drehen am Griff dauerhaft undicht wurde – ein klarer Hinweis darauf, dass Laien hier lieber auf Unterstützung vom Fachmann zurückgreifen sollten.

Aufheizen des Warmwasserspeichers und thermische Ausdehnung

Das Thema WW-Speicher spielt eine zentrale Rolle beim Verständnis des Problems. Wird Wasser im Speicher erhitzt, dehnt es sich aus. Bei einem intakten System wird diese Ausdehnung vom Ausdehnungsgefäß abgefangen. Ist dies jedoch nicht korrekt eingestellt oder fehlt es ganz, steigt der Druck im System auch ohne Heizbetrieb stark an – insbesondere beim Aufheizen des Warmwasserspeichers über Nacht. Dies führt häufig zu tropfenden Sicherheitsventilen am Morgen.

Ein Tipp, der in Foren wie dem Haustechnikdialog häufiger auftaucht: Wenn das Sicherheitsventil nur beim Aufheizen des WW-Speichers tropft, kann es helfen, ein separates Ausdehnungsgefäß nur für den Speicherbereich zu installieren. Diese Maßnahme sollte jedoch fachgerecht geplant und umgesetzt werden. Ein hydraulischer Abgleich und die Kontrolle des gesamten Systems sind hierbei unerlässlich.

Falscher Ansprechdruck oder falscher Einbau des SV

Auch der Ansprechdruck des Sicherheitsventils spielt eine wichtige Rolle. In Wohnhäusern liegt der übliche Wert bei 3 bar – in manchen Fällen kann jedoch ein SV mit zu geringem Ansprechdruck (z. B. 2,5 bar) verbaut sein, was zu häufigem Auslösen führt. Ebenso kann ein fehlerhafter Einbau des Sicherheitsventils – etwa in einer ungünstigen Lage mit ständiger Wasseransammlung – zu Problemen führen.

In solchen Fällen ist die Rücksprache mit einem Fachmann empfehlenswert. Die Kontrolle des Typenschilds, der Vergleich mit Herstellerangaben (z. B. von Viessmann) sowie die Prüfung der Leitungsführung können helfen, die Ursache einzugrenzen. Auch sollte der Ablauf des Ventils frei und nicht verstopft sein – ein Rückstau kann das Problem noch verschlimmern.

Auswirkungen eines dauerhaft offenen Sicherheitsventils

Wird ein Sicherheitsventil dauerhaft offengelassen, ist mit folgenden Konsequenzen zu rechnen:

Kontinuierlicher Wasserverlust und Druckschwankungen

Ein dauerhaft tropfendes oder gar laufendes Überdruckventil hat unmittelbare Folgen für die gesamte Heizungsanlage. Zunächst einmal geht ständig Wasser verloren, was zu häufigem Nachfüllen führt. Dies wiederum verändert die Zusammensetzung des Systemwassers, kann Korrosion begünstigen und durch das Nachströmen von Luft zusätzliche Luftpolster im System erzeugen. Auch das Risiko für verkalkte Heizkörper oder eine ungleichmäßige Wärmeverteilung steigt dadurch.

Zudem schwankt der Druck im System stark: Im Betrieb wird der Druck zu hoch, im Ruhezustand zu niedrig. Diese Druckschwankungen belasten alle Bauteile – vom Kessel über den Speicher bis zu den Ventilen. Auch das Ausdehnungsgefäß wird unter Umständen über Gebühr beansprucht, was dessen Lebensdauer deutlich verkürzt.

Folgeschäden an Bauteilen der Heizungsanlage

Wer das Problem ignoriert, riskiert mittel- bis langfristig Schäden am gesamten Heizsystem. Besonders betroffen sind:

  • Ventilsitze und Dichtungen: Durch ständiges Tropfen entstehen Ablagerungen oder Schäden an der Dichtfläche.
  • Heizkörper und Rohre: Durch Luft und Korrosion können diese Elemente undicht werden.
  • Heizkessel und Speicher: Temperaturschwankungen durch Wassermangel oder Luftblasen beeinträchtigen die Effizienz.

Darüber hinaus berichten Nutzerinnen und Nutzer im Forum häufig von Folgekosten durch regelmäßige Nachfüllaktionen, Installateurbesuche oder unnötige Bauteilwechsel. Auch der Aufwand, ständig einen Eimer unter das Ventil zu stellen und zu entleeren, ist nicht zu unterschätzen.

Rechtliche Aspekte und Versicherungsschutz

Ein Aspekt, der selten thematisiert wird, betrifft den rechtlichen Bereich: Wenn durch ein defektes Sicherheitsventil Wasser austritt und es dadurch zu einem Wasserschaden im Haus kommt, kann die Haftung ungeklärt sein. Versicherungen prüfen in solchen Fällen, ob ein Installations- oder Wartungsfehler vorliegt. Daher ist es ratsam, regelmäßig Wartungen dokumentieren zu lassen und bei Auffälligkeiten frühzeitig zu handeln.

Lösungsmöglichkeiten und Maßnahmen zur Fehlerbehebung

Es gibt Mittel und Wege, um das Problem aus dem Weg zu schaffen. Im Folgenden werden die verschiedenen Möglichkeiten dargelegt.

Kontrolle des Drucks und der Systemparameter

Ein erster Schritt zur Diagnose ist der Blick auf das Manometer. Wie hoch ist der Druck im kalten Zustand? Steigt er beim Betrieb über 3 bar? Fällt er bei Stillstand unter 1 bar? Diese Informationen helfen bei der Eingrenzung des Problems. Wichtig ist, dabei systematisch vorzugehen und nicht willkürlich Wasser nachzufüllen oder Luft abzulassen.

Ein häufiger Fehler ist das ständige Entlüften in der Hoffnung, das Problem so zu lösen. Tatsächlich kann dies den Druck weiter destabilisieren. Wer unsicher ist, sollte zumindest eine Sichtkontrolle der Druckverhältnisse und des Zustands des Ausdehnungsgefäßes durchführen – sofern es zugänglich ist.

Austausch des Sicherheitsventils oder des Ausdehnungsgefäßes

Wenn das SV beschädigt ist oder nicht mehr richtig schließt, hilft nur der Austausch. Auch das Ausdehnungsgefäß kann nach einigen Jahren seine Funktion verlieren – sei es durch Materialermüdung, Membranbruch oder Druckverlust. Beide Bauteile lassen sich durch einen Fachbetrieb schnell und relativ kostengünstig ersetzen.

Hier ist es wichtig, Originalteile oder qualitativ gleichwertige Ersatzteile zu verwenden. Im Forum gibt es zahlreiche Berichte, bei denen der Einbau günstiger No-Name-Ventile zu neuen Problemen geführt hat. Besonders bei Anlagen von Viessmann ist es ratsam, auf kompatible Systemkomponenten zu achten.

Einbau eines zusätzlichen MAG für den WW-Bereich

Für Heizungsanlagen mit separatem Warmwasserspeicher empfiehlt sich die Nachrüstung eines zusätzlichen Ausdehnungsgefäßes speziell für den WW-Bereich. Dieses nimmt die thermische Ausdehnung beim Aufheizen des Trinkwassers auf und entlastet so das SV. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn das Tropfen immer morgens oder nach dem Aufheizen des Speichers auftritt.

Dabei sollten Größe und Vordruck des MAGs korrekt berechnet und auf das System abgestimmt werden. Fachleute können hier mit Erfahrungswerten und Normtabellen arbeiten. In manchen Fällen hilft es auch, die Heizkurve leicht anzupassen oder den Betrieb des Speichers zeitlich zu verschieben.

Hi ich bin Tomke Schwede, eigentlich bin ich Online-Marketer mit Leib und Seele. Mit meinem eigenen Hausbau aber, habe ich mich dazu entschlossen diesen Blog hier aufzubauen. In dieser Zeit habe ich es gelernt, Bauherr zu sein zu lieben. Nun kann ich meine beiden Leidenschaften verbinden und unterstütze Bauherren und werdende Bauherren dabei erfolgreich zum eigenen Haus zu kommen. Ich teile dabei mein Wissen, welches ich mir durch echte eigene Erfahrungen und sehr viel Recherche aufgebaut habe.

Heute gut beraten,
morgen finanziert.

Baufi24 vermittelt die optimale Baufinanzierung
für Ihre Traumimmobilie – einfach, sicher und kostenlos.

Suchen Sie die optimale Baufinanzierung für Ihre Traumimmobilie?

Baufi24 ist unser exklusiver Partner und bietet Ihnen die optimale Baufinanzierung für Ihre Traumimmobilie.