Ob Fassadensanierung, Dacherneuerung oder der Anstrich eines Mehrfamilienhauses – sobald Arbeiten in der Höhe anstehen, ist ein sicheres und stabiles Gerüst unverzichtbar. Es dient nicht nur dem Schutz der Handwerker, sondern auch der Einhaltung strenger Sicherheitsvorschriften.

Die Notwendigkeit des Gerüsts steht also außer Frage. Doch für Bauherren und Bauunternehmen stellt sich damit sofort eine zentrale und kostenintensive Frage: Soll das Gerüst für das Projekt gemietet oder gekauft werden?
Die Antwort ist selten einfach „Ja“ oder „Nein“. Sie hängt stark von der Häufigkeit der Nutzung, der Art des Projekts und den verfügbaren Ressourcen ab.
- Die Miete bietet Flexibilität und vermeidet Lagerkosten.
- Der Kauf verspricht Unabhängigkeit und kann sich bei regelmäßiger Nutzung amortisieren.
Um die richtige Entscheidung treffen zu können, muss man die logistischen, finanziellen und rechtlichen Aspekte beider Optionen genau beleuchten. Nur so lässt sich feststellen, welche Strategie für das jeweilige Bauvorhaben die wirtschaftlichste ist.
Die Miete: Flexibilität und kalkulierbare Sicherheit
Der Hauptvorteil der Gerüstmiete liegt in der Flexibilität und der sofortigen Entlastung von Pflichten. Wer mietet, bindet kein Kapital langfristig und vermeidet alle logistischen Herausforderungen, die mit der Lagerung, Wartung und Instandhaltung verbunden sind.
Die Anbieter stellen in der Regel normgerechte und geprüfte Materialien zur Verfügung. Dies ist ein wichtiger Sicherheitsaspekt, da die Verantwortung für den Zustand des Materials beim Vermieter liegt. Zudem beinhalten Mietangebote oft den Auf- und Abbau durch geschultes Fachpersonal. Dies spart nicht nur Zeit, sondern garantiert auch die Einhaltung komplexer Sicherheitsstandards.
Informationen über aktuelle Mietpreise, verfügbare Gerüstsysteme und die notwendigen Sicherheitsleistungen finden Bauherren beispielsweise unter geruestbau-zumkeller.de oder vergleichbaren Portalen. Die Miete ist immer dann die sinnvollste Lösung, wenn ein Gerüst nur für einen begrenzten Zeitraum oder für ein einmaliges Projekt benötigt wird. Die Kosten sind dadurch präzise kalkulierbar.
Der Kauf: langfristige Investition und Eigenverantwortung
Der Kauf eines Gerüstsystems wird vor allem für Unternehmen attraktiv, die regelmäßig und in hoher Frequenz Gerüste benötigen. Für diese Firmen stellt der Kauf eine langfristige Investition dar, die sich ab einer gewissen Nutzungsdauer finanziell amortisiert.
Der größte Vorteil ist die sofortige und unbegrenzte Verfügbarkeit. Es gibt keine Abhängigkeit von den Terminen eines Verleihers, was gerade bei kurzfristigen Projekten oder unvorhergesehenen Verzögerungen immense Planungsfreiheit verschafft.
Allerdings geht mit dem Eigentum eine große Eigenverantwortung einher:
- Lagerung und Transport: Ein Gerüst benötigt viel Platz, der trocken und sicher sein muss. Der Transport zu den Baustellen muss eigenständig organisiert werden.
- Wartung und Instandhaltung: Beschädigte Teile müssen ersetzt und das gesamte System muss regelmäßig gewartet werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.
- Prüfpflichten: Gerüste unterliegen strengen Sicherheitsvorschriften. Eine regelmäßige Prüfung und Dokumentation – oft vergleichbar mit einem TÜV – ist notwendig, um die Verkehrssicherheit zu garantieren und Haftungsrisiken auszuschließen.
Für Einzelpersonen oder Bauherren, die lediglich ein einmaliges Sanierungsprojekt planen, führt der Kauf fast immer zu einem wirtschaftlichen Nachteil, da die initiale Investition hoch ist und das Material danach gelagert oder mit erheblichem Wertverlust wieder verkauft werden muss.
Der Kosten- und Nutzencheck für verschiedene Szenarien
Die Frage „Mieten oder Kaufen“ reduziert sich letztlich auf die Berechnung des sogenannten Break-Even-Punkts. Dies ist der Moment, an dem die kumulierten Mietkosten die ursprünglichen Anschaffungskosten für ein neues Gerüst überschreiten.
Für einen privaten Bauherrn, der nur einmalig eine Fassade renoviert, ist dieser Punkt oft unerreichbar. Die Mietkosten für eine typische Sanierungsdauer von zwei bis drei Monaten sind in der Regel deutlich geringer als die Kaufkosten plus der Aufwand für Transport und Lagerung danach.
Bei einem Bauunternehmen, das Gerüste täglich auf wechselnden Baustellen benötigt, liegt der Break-Even-Punkt deutlich niedriger. Bei kontinuierlicher Nutzung rechnet sich die Investition schnell.
Wichtig ist, in die Rechnung alle Faktoren einzubeziehen, nicht nur den reinen Mietpreis:
- Miete: Enthält oft Auf- und Abbau, Versicherung und Wartung.
- Kauf: Erfordert separate Kosten für Lagerfläche, Personal für Montage (hohe Lohnkosten), Haftpflicht und regelmäßige Prüfung der Materialien.
Die versteckten Logistik- und Sicherheitskosten beim Kauf sind oft die entscheidende Größe, die den Kauf für Nicht-Profis schnell unwirtschaftlich macht.
Die Nutzungsfrequenz entscheidet
Die Wahl zwischen Mieten und Kaufen ist keine Frage der Prinzipien, sondern eine der Kalkulation. Das entscheidende Kriterium ist die Nutzungsfrequenz.
Für private Bauherren und Betriebe mit nur gelegentlichem Gerüstbedarf ist die Miete aufgrund der enthaltenen Serviceleistungen, der Haftungsentlastung und der Vermeidung von Lagerkosten fast immer die wirtschaftlichste Lösung.
Für professionelle Gerüstbauer oder große Baufirmen, die das Material täglich einsetzen, amortisiert sich der Kauf schnell und bietet maximale Unabhängigkeit. In beiden Fällen gilt jedoch: Die Einhaltung der Sicherheitsstandards steht über allen Kostenfragen.



